Donnerstag, 27. März 2008

Und sie reisen noch...

Inzwischen schon nicht mehr in Mexiko und fast am Ende der Reise, kommt hier endlich die Fortsetzung des Guatemala-"Abstechers":

Nachdem wir die Fahrt nach Antigua in zwei Tagen durchgezogen hatten, wollten wir uns auf dem Rueckweg nach Mexiko ein bisschen mehr Zeit lassen.
So sind wir in San Pedro de la Laguna am Atitlan-See gelandet. Schon bei der Anfahrt mit dem Boot ueber den unruhigen See bemerkt man die vielen Baustellen. Der Ort entwickelt sich rasant und, wie man auf dem Bild sieht, gibt es jede Menge Angebote fuer die "traveler"-Gemeinde. Da wir aber weder Yoga machen noch Spanischunterricht nehmen wollten, haben wir uns auf einen Auflug zu Pferde beschraenkt, zusammen mit Alex und Feline aus Bielefeld. In Deutschland muesste man wahrscheinlich mindestens 5 Reistunden nehmen, um einen solchen Ausritt zu machen, dort ging es gleich los inklusive Trab und Galopp! Muskelkater und weher Hintern am naechsten Tag gehoeren aber ueberall dazu.
Leider hatten wir kein Glueck mit dem Wetter (auf 1560m wurde es nachts richtig kuehl) und so konnten wir das beruehmte Bergpanorama um den See erst am Tag der Abfahrt bewundern. Fuer einen Schnappschuss aus einem fahrenden "chickenbus" heraus ist das Foto jedoch recht gut gelungen :-)

Nach noch einer durchgefrorenen Nacht in Quetzaltenango (2200m) haben wir kurzfristig unsere Plaene geaendert und sind nach der Grenzueberquerung nach Mexiko (immer zu Fuss ueber die Grenzbruecke) erstmal an den Strand zum Aufwaermen.


Puerto Arista ist wohl der einzig nennenswerte Strand in Chiapas, dem Bundesstaat, der hauptsaechlich fuer seine Berge und indigene Bevoelkerung bekannt ist. Dementsprechend wenig entwickelt war der Ort dann auch. Die Restaurants schliessen unter der Woche um 18Uhr, am Strand sind tagsueber kaum Menschen und abends nur streunende Hunde unterwegs, und das Internetcafe oeffnet eventuell vielleicht am Wochenende, wenn der Betreiber sich aus der naechsten Stadt herbequemt. Aber der Pazifik ist hier superwarm, die Sonne kann einen durchaus verbrennen und man bekommt suesse, reife Mangos fuer 5 Cent.

Die Ruhe des Strandes kommt ausserdem den Meeresschildkroeten entgegen, die fast das ganze Jahr ueber hier ihre Eier legen. Damit moeglichst viele Babyschildkroeten schluepfen und lebend das Meer erreichen, werden die Eier anschliessend in einem Zentrum gesammelt und die Kleinen nach dem Schluepfen direkt am Wasser ausgesetzt. Meeresschildkroeten koennen ueber 100 Jahre alt und weit ueber 100kg schwer werden! Unsere war etwas kleiner...

Unsere Unterkunft in Puerto Arista, "Jose's Camping Cabanas", wird selbstverstaendlich von Jose gefuehrt, einem in die Jahre gekommenen Kanadier, der mit Vorliebe laut Rockhits der 60er-Jahre hoert waehrend er grummelnd Quesadillas fuer seine Gaeste macht. Fuer 100 Pesos hat er uns aber sogar sein Kanu geliehen, damit wir den hinter dem Campingplatz liegenden Meeresarm erkunden konnten. Zwischen den beeindruckenden Mangroven und exotischen Voegeln kamen wir uns vor wie zwei Naturforscher. Gut, dass wir nicht auch noch schwimmen waren, der von Krik entdeckte Kaiman haette sich sicher gefreut!
Nach vier Tagen Strand war es uns wieder so warm, dass wir unsere Reise ins Hochland von Chiapas fortsetzen konnten. Mehr beim naechsten Mal....

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