Donnerstag, 10. April 2008

Die letzten Tage Mexiko

Bevor ich im Sommer noch an diesem Blog schreibe, eine kleine Abkürzung der letzten Tage in Mexiko:

Von Campeche aus ging es über Merida (Kunstausstellungen, unter anderem von Chacpol, sehr cool!) nach Valladolid mit seinen Cenoten. Das sind Kalksteinhöhlen mit Verbindung zur "Oberwelt" und gefüllt mit Süßwasser. Das Wasser ist nicht sehr kalt und man kann um Stalagtiten, Stalagmiten und Baumwurzeln herumschwimmen, die von der Decke ins Wasser hängen. Nur in den dunklen Ecken der Höhlen, wo die Fledermäuse tief fliegen, war es etwas unheimlich.
In Valladolid hatten wir das mit Abstand luxuriöste Zimmer unserer Reise- da die Jugendherberge geschlossen hatte, mussten wir leider leider in ein richtiges Hotel ziehen, mit Fernseher, heißer Dusche und Pool im Garten. Der war allerdings dann doch nicht geheizt....


In Coba, 3 Stunden weiter, gab es wieder Mayaruinen zu bewundern, inklusive der höchsten Pyramide der Yucatan-Halbinsel mit 42m. Hochkraxeln, verschnaufen und erstmal die Aussicht genießen: nichts außer Urwald und Himmel!
Die Nähe zu Cancun und den Strandresorts merkte man an den Gruppen von Bustouristen, die uns schon fast leid taten. Kaum waren sie außer Atem oben auf der Pyramide angekommen, mussten sie schon wieder auf dem Hintern runterkrabbeln, denn schließlich standen noch drei Cenoten und ein Original-Mayadorf auf dem Programm! Wir hatten mit unseren geliehenen Fahrrädern den ganzen Tag Zeit, im Urwald von Ruine zu Ruine zu radeln.


Von Coba aus wollten wir mit dem Bus weiter nach Tulum. Nur da hatten wir die Rechnung ohne den Busfahrer gemacht! Es fährt nur alle 2 Stunden ein Bus und unserer um halb 9 kam einfach nicht- da die Hauptstraße in Coba teilweise erneuert wird, war der Busfahrer wohl der Meinung, er könnte dann nicht rangieren und ist einfach am Dorf vorbeigefahren. Komisch nur, dass der Bus in die andere Richtung pünktlich kam und keinerlei Probleme mit Umdrehen hatte. Naja, eso es Mexico!

Letztendlich kamen wir doch in Tulum an und haben sogar noch eine Hütte am Strand gefunden, nachdem wir die erste Nacht neben der Hauptstraße 20min Fußweg vom Wasser entfernt verbracht hatten. Glück gehabt, denn während der folgenden Tage wurde es immer voller- es war Semana Santa, die Woche vor Ostern, in der ungefähr ganz Mexiko unterwegs ist! Außer einer Schnorcheltour haben wir dann vier Tage lang rein gar nichts gemacht außer Hängematten-Aufhängen und Planschen-Üben. Tulums berühmte Ruinen haben wir uns auch vom Wasser aus angesehen.


Um möglichst stressfrei unserer Flug nach San Francisco zu erreichen, waren wir auch noch eine Nacht im berühmt-berüchtigten Cancun- allerdings in der Stadt und nicht in der Zona Hotelera am Strand. Die riesigen Hoteltürme und Einkaufzentren dort, die wir von weitem gesehen haben, waren schon genug.

Am 18. März hieß es dann also Abschied nehmen von Mexiko. Für mich waren es dreieinhalb Monate in diesem Land und trotzdem bleibt noch ein großer Teil unerkundet. Will sagen, ich möchte sehr gerne noch einmal hin! :-) Vor allem auch, um in Villahermosa die Leute zu besuchen, die mich so offen aufgenommen haben und zu guten Freunden geworden sind. Ich habe viel mehr als nur spanisch gelernt!

VIVA MEXICO!


Sonntag, 6. April 2008

Bei alten Bekannten

Diesen Eintrag schreibe ich schon aus München (auf einer Tastatur mit Umlauten!!), noch etwas Jetlag-geschädigt und chaotisch. Wer mit mir Kaffee oder Bier trinken gehen möchte, einfach melden, ich freue mich! :-) Jetzt aber weiter im Text:

Was Palenque noch besser macht: von dort aus sind es nur zwei Stunden nach Villahermosa und somit zu meiner alten Mädels-WG!!! Zwar wohnen in meinem ehemaligen Zimmer jetzt zwei Jungs, aber Krik und ich durften im Wohnzimmer auf Sofa bzw. Klappbett übernachten (das Sofa gabs zu meinen Zeiten genauso wenig wie die Mikrowelle oder den Fernseher mit den ca. tausend Kanälen!) Alle Besucher und Bewohner mitgezählt, waren wir in der ersten Nacht zu zehnt in der Wohnung, aber alles verlief friedlich.
Villahermosas Hauptattraktion ist der ja inzwischen hinreichend bekannte Parque La Venta, aber die Kombination aus Zoo, Skulpturen, freilaufenden, zahmen, unbekannten Tieren und Blattschneideameisen ist auch bei einem dritten Besuch noch spannend!

Weiter gings nach Campeche, schon auf der Halbinsel Yucatan und direkt am Meer gelegen. Und hier haben wir ein echtes Phänomen beobachten können- die halbe Stadt scheint abends in Sportkleidung am Meer entlangzulaufen, mal gemächlich, mal langsam, in dem Wissen, so etwas wie Sport zu machen. Und wenn ein Junge seinen Opa im Rollstuhl dort entlang schiebt, dann hat der Opa auch einen Jogginanzug an!
Ansonsten ist die Stadt für ihre Befestigungsanlagen bekannt, die gegen die zahlreichen Piratenangriffe errichtet wurden. Die Kanonen funktionieren aber wohl nicht mehr.